Kaiserburg Nürnberg > Kemenate: Kaiserburg-Museum
Die Kemenate, die 1945 fast vollständig niederbrannte, wurde von 1968 bis 1971 als genaue Rekonstruktion wiederaufgebaut. Der erste Bau stammt wohl aus staufischer Zeit um 1220. In den 1440er Jahren wurde die Kemenate unter Kaiser Friedrich III. (1415-1493) umgebaut. Es entstand ein unregelmäßiger Backsteinbau mit vier Geschossen und einem mächtigen Walmdach, dessen Fassade im Laufe der Zeit durch größere Fenstereinbauten weiter verändert wurde.
Seit 1999 befindet sich hier das Kaiserburg-Museum, eine Zweigstelle des Germanischen Nationalmuseums, das sich der Geschichte der Burg und ihren militärischen Aspekten widmet. Ausgrabungsfunde, ornamentale Bauteile, Modelle und Rekonstruktionszeichnungen veranschaulichen die Geschichte dieses bedeutenden Ortes.
Die Sammlung historischer Schutz- und Angriffswaffen, wie Körperpanzerung, Feuer- und Stangenwaffen, Schilde und weiteres Zubehör verdeutlicht, wie sich die Kampftechniken auf einer Burg im Verlauf der Jahrhunderte wandelten. Eine Sturmleiter und ein Angriffs-Schild sind weltweit einmalige Zeugnisse der spätmittelalterlichen Kampftechnik.
Seit dem 16. Jahrhundert begannen Feuerwaffen die Schlachtfelder zu dominieren. Die traditionellen Waffen verloren zunehmend ihren ursprüngliche Bedeutung und wurden als prunkvolle Würdezeichen unter anderem bei den Kaiserbesuchen in Nürnberg geführt. Historische Sättel, Steigbügel, Trensen und Sporen verweisen auf die heute meist erheblich unterschätzte körperliche Leistung, die von den Herrschern und ihrem Gefolge im Heiligen Römischen Reich gefordert wurde. Um seine Aufgaben erfüllen zu können, hatte das Reichsoberhaupt zu Pferd enorme Wegstrecken bei Wind und Wetter zurückzulegen.
1677 wurde auf der Vestnertorbastei von G. C. Eimmart eine Sternwarte gegründet, die für ihre Messgenauigkeit weit gerühmt wurde. Ihre Präzision verdankte sie ihrer astronomischen Uhr, die vorbildlich für die zeitgenössische Wissenschaft war.
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