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Kaiserburg Nürnberg

Doppelkapelle (Kaiserkapelle)

 

Der kunsthistorisch bedeutendste Teil der Burg ist die staufische Doppelkapelle mit Herrscherempore. Der Bau, nicht jedoch die ausgelagerte Ausstattung, überstand den Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet.

 

Bild: Kaiserkapelle nach Westen

Für eine Doppelkapelle charakteristisch sind zwei übereinander liegende grundrissgleiche Kapellen, die durch eine Öffnung im Zentrum miteinander verbunden sein können, sodass die Gottesdienstteilnehmer, zumindest akustisch, an der liturgischen Feier in der jeweils anderen Kapelle teilnehmen können.

Der obere Teil der Doppelkapelle, die sogenannte Kaiserkapelle, hat für die Romanik sehr ungewöhnliche Proportionen. Vom Palas kommend tritt der Besucher aus dem niedrigen Emporengewölbe mit seinen stämmigen Säulen in einen lichten, nach oben strebenden Kirchenraum mit vier bemerkenswert schlanken Säulen aus marmorähnlichem Kalkstein.

 

Bild: Kruzifix, Veit Stoß (um 1447-1533) zugeschrieben

Kruzifix, Veit Stoß zugeschrieben

Die Altarschreine der Kaiserkapelle sind nicht erhalten. Am früheren Standort des Hochaltars befindet sich heute ein geschnitzter Christus am Kreuz – wahrscheinlich eine Arbeit des berühmten Nürnberger Künstlers Veit Stoß (um 1447-1533).

Die Herrscherempore – eine Besonderheit der Nürnberger Doppelkapelle – erlaubte die Distanzierung des Reichsoberhauptes vom Hofstaat, die 1520 im südlichen Joch der Empore mit dem Einbau eines beheizbaren Oratoriums für Kaiser Karl V. noch weiter getrieben wurde. Mit der Herrscherempore wird außerdem das Geschossniveau des oberen Saals erreicht, ein architektonischer Kunstgriff, der den Zugang zu den an ihn anschließenden Kaisergemächern ermöglicht.


 
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